Flash/Mac vs. Flash/Windows: Kodierung externer .as-Dateien

Ich bin gerade dabei, mit großem Elan von meiner heiß geliebten Macromedia Flash MX 2004 a/k/a Flash 7 unter Windows auf Adobe Flash CS4 a/k/a Flash 10 unter Mac OS X umzusteigen. … Nicht die Augen verdrehen, aber: Ich habe nun seit Jahr und Tag Flash MX in einer Windows 2000-VM unter Mac OS X betrieben. Und das ging nun nicht mehr so weiter – zumal mir langsam aber sicher Features schmerzhaft fehlen, die seit Flash 8 absolut gang und gäbe sind.

Aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail. So habe ich es doch kürzlich ausnahmsweise richtig gemacht und die Textportionen eines Projekts nicht tief in den Grafiken verraben, sondern alles schön in einer externen .as-Datei gesammelt. So kann man Textfehler leichter korrigieren – bzw. dem Projekt mal eben eine anderssprachige .as-Datei unterschieben, und schon hat man ein frisch generiertes fremdsprachig lokalisiertes .swf. – Sollte man zumindest meinen.

Und das stimmt im Prinzip auch – außer wenn man versucht, das Projekt mit Flash CS4 zu übersetzen. Wobei das CS4 noch nicht mal Schuld ist, vielmehr der Wechsel von Windows zu Mac OS. Denn schon stehen in den dynamischen Textfeldern, die on-the-fly via Zuweisung aus der externen .as-Datei mit Inhalt gefüllt werden, wundervoll verquere fehlerhafte Umlaute. – D’oh, wie kommen die denn da rein?!

Nun: Wenn man die .as-Datei mit den deutschsprachigen Textportionen unter Windows editiert, was liegt da näher, als sie in Windows Latin 1 zu editieren. Übersetzt man das Projekt dann am Mac neu, geht das schief – denn hier rechnet das Mac-Flash damit, dass die Datei Mac OS Roman kodiert ist. … Gut, das schafft TextWrangler mit einem Wimpernschlag.

Außer, man will die Datei später noch einmal editieren.

  • Erste Idee: Editieren innerhalb der Flash-IDE. Blöder Fehler – denn Flash CS4 kann mit Mac OS Roman-kodierten Quelltexten nichts anfangen. Auch wenn das wie ein Schlag ins Gesicht anmutet: Die Flash-IDE zeigt in Windows Latin 1-kodierten .as-Dateien korrekte, aber in Mac OS Roman-kodierten .as-Dateien fehlerhafte Sonnderzeichen. Zur Erinnerung: Der Compiler hätte sie lieber in Mac OS Roman. Aua, aua …
  • Zweite Idee: Editieren wiederum in TextWrangler. Schon besser – aber leider nicht gut genug, denn TextWrangler neigt dazu, die bereits nach Mac OS Roman konvertierte Datei wiederum als Windows Latin 1 zu verstehen – und verhunzt die Sonderzeichen nochmals. Da hilft zwar ein beherztes „File“ / „Reopen Using Encoding“ / „Mac OS Roman“, aber das wird spätestens beim dritten Mal lästig.

Der Königsweg ist ein anderer: Man konvertiere die Datei (wiederum mit TextWrangler oder einem anderen schlauen ASCII-Editor der Wahl, zum Beispiel noch unter Windows mit meinem geliebten UltraEdit) nach UTF-8, und zwar gern mit BOM. Resultat:

  1. Textwrangler öffnet die Datei reproduzierbar korrekt.
  2. Editieren der Datei innerhalb der Flash CS4 IDE gelingt mit korrekten Umlauten.
  3. Das frisch generierte .swf zeigt ebenfalls korrekte Umlaute.

… Und flugs noch die Gegenprobe: Ja, auch Flash MX 2004 für Windows generiert korrekt aussehende .swf-Dateien aus UTF-8-kodierten .as-Dateien. (Editieren innerhalb der IDE scheitert bei mir leider daran, dass ich nur die popelige MX 2004 und nicht die phatte MX Professional 2004 hatte.)

Ehrlich – jetzt weiß ich zumindest wieder, woher meine grauen Haare kommen. Merke: Externe .as-Dateien editiert man am besten direkt als UTF-8.

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