Gedanken über hochaufgelöste iPhone-Apps

Soso. Das iPhone 4G hat also ein 326 dpi „Retina-Display“, das die Auflösung horizontal und vertikal im Gegensatz zu allen Vorgängern verdoppelt, die Pixelzahl also vervierfacht.

Und Steve hat gesagt, dass auch Alt-Apps davon profitieren, weil das Text-Rendering dann einfach feiner auflöst.

Aber warum sehen dann alle Textausgaben in auf 2x hochskalierten Alt-Apps auf dem iPad pixelig aus? Warum greift das hochauflösendere Font-Rendering dort nicht, warum werden die Pixel beim Textrendering dort einfach hässlich verdoppelt?

Hoffen wir, dass das iOS4-Update für das iPad hier entsprechend nachbessert.

… Vermutlich ist das aber eher eine Marketing-Entscheidung. Denn: Wenn Alt-Apps großgezogen noch halbwegs akzeptabel aussehen, ist der Leidensdruck evtl. nicht groß genug, neue Apps zu kaufen – oder auch nur zu entwickeln. 🙂

5 Kommentare.

  1. Ich habe ein Gegenbeispiel: Carcassone ist eine iPhone-App, deren Texte hochauslösend sind (zumindest einige wenige wie in den Ranglisten)

    Ich habe mal unter http://twitpic.com/1v90cu/full einen Teil eines Screenshots hochscaliert, damit man die Pixel erkennt. Der Zurück-Button als Grafik-Element ist nicht hochauflösend beschriftet (deutlich an der 2×2 Pixelpaketen zu erkennen), die restlichen Texte sind hochauflösend gerendert.

    Die meisten iPhone Apps, die ich auf dem iPad nutze (incl. die von Apple, wo ich immer noch sauer bin, dass es da keine iPad-Version von gibt) zeigen dieses Verhalten allerdings nicht.

    Daher ist davon auszugehen, dass auch nur wenige (bestehende) Apps vom höher auflösenden Display des iPhone 4 profitieren werden.

    • Pixelgrafiken kann man bekanntlich nicht gut ohne Schärfeverlust hochskalieren – SSpline a/k/a PhotoZoom in allen Ehren, aber das braucht CPU und ist immer noch suboptimal. Vektorgrafikspiele wären da noch eine andere Baustelle, aber ich rede ja auch nur von Schriften, die als Type1 oder OpenType oder hassenichgesehn eh im Renderer vorliegen.

      Steve hat gesagt, dass alle Textausgaben alter Apps auf dem Retina-Display des iPhone 4 gestochen scharf aussehen sollen – warum auch nicht, sollte nicht so schwierig sein, wenn man Pinch-Hin- und Herskaliere im mobilen Safari als Musterbeispiel für variables Font-Rendering in iOS-Applikationen ansieht.

      Aber die Frage, die ich mir seit dem ersten Einschalten des iPads stelle, lautet: Wenn doppelt große Schrift im Safari wunderbar funktioniert, und das auch mit alten iPhone-Apps am Retina-Display des iPhone 4 problemlos gehen soll, warum dann nicht mit denselben alten iPhone-Apps im 2x-Modus des iPad? *kopfkratz*

      Wie gesagt, das iOS4-Update für das iPad wird es zeigen.

  2. Wenn ich mir den Screenshot näher betrachte, ist bei dem Button unter dem Zurück sogar die Schräge an der Kante geglättet.

    Ich wollte auch nur zeigen, dass es durchaus möglich ist, in iPhone-Apps auflösungsunabhängig Schrift einzubauen (vielleicht ist es auch einfach nur ein HTML-Pane).

    Warum aber z.B. die einfachen Text-Listen von iDisk (die ja nur Text in Standard-UI-Komponenten ist) mit der pixeligen Schrift aufwarten, kann ich da auch nicht verstehen.

    • HTML-Panes ist eine gute Erklärung. Es gibt noch andere Dinge – z.B. kleine modale Alert-Boxen (so hießen sie damals auf dem Atari 🙂 ), z.B. der WPA-Key-Request in WiFi-Track, kommen in nativer Auflösung – drunter steht dann aber wiederum die pixelige Mini-Bildschirmtastatur. 😉

  3. Das Lustige ist, dass es rein politisch sehr interessant gewesen wäre, wenn es das iPad bereits unterstützt hätte hochauflösende Grafiken bspw. nativ darzustellen und so einen Qualitätsvorteil auf dem iPad zu erzielen, dann wären viele Apps vielleicht schon iPhone4-Ready. Vermutlich wollten Sie die Entwickler aber dazu motivieren erstmal iPad-Apps zu entwickeln, statt alte Apps nur anzupassen… tjaja… Enwickler sollen ja so kreativ sein, aber von oben betrachtet wirken sie hier wie eine getriebene Schafherde. ^^