Um nicht lange rumzueiern: Das ist das größte, genauso scheiße bedienbare, aber absolut nicht mehr transportable Laptop der Welt.
Mal ehrlich … Ihr habt mich schon laut und und farbenfroh über Apples miniaturisierte Aluminium-Tastatur meckern hören, die dem iMac beiliegt: Kein Zehnerblock, Funktionstasten nicht vom normalen Tastenfeld abgesetzt, Funktionstasten untereinander nicht in Vierergruppen voneinander abgesetzt, viel zu niedriger Tastenhub, folglich Tastenanschlag zwar auf Laptop-Niveau super, aber nicht für einen ausgewachsenen Schreibtischcomputer – lies: für einen Computer an einem ausgewachsenen Schreibtisch. … Aber OK, vermutlich bin ich der einzige, der sowohl den Zehnerblock als auch die Funktionstasten ernsthaft nutzt – eine andere Erklärung habe ich nicht.
Und jetzt noch die bekloppte Idee, statt einer Maus ein Magic Trackpad als (ggf. einziges) Eingabemedium an einen Desktop-Computer anzuschließen. Wir erinnern uns: Trackpads waren ursprünglich als Maus-Ersatz gedacht, da man an einem mobilen Computer ungern irgendein Gebammel anschließen will, geschweige denn in Waid und Flur eine Mausunterlage findet. Doch siehe da: Viele, viele Laptopbenutzer schließen, wenn der Kasten denn auf dem heimischen Tisch steht, eine echte Maus an – einige Laptops unterstützen die manuelle oder sogar automatische Deaktivierung des unseligen Trackpads, wenn eine Maus angeschlossen ist.
OK, OK, „unselig“ sind die MacBook-Trackpads natürlich nicht – die Multitouch-Bedienung ist genial, und sei es nur die „Scrollrad“-Funktion ie. das Scrollen in Fenstern mit zwei Fingern – das mittlerweile auch allerhand Windows-Laptops kennen. Aber vermutlich bin ich der einzige, der gerne den Mauszeiger durch filigrane analoge Bewegung der Maus als solcher ernsthaft nutzt – eine andere Erklärung habe ich auch hier ich nicht.
Es beißt die Maus keinen Faden ab: Das Design eines Laptops mit einer miniaturisierten Tastatur zusammen mit einem Trackpad als Mausersatz in der Mitte der Handballenablage folgt unweifelhaft dem Paradigma „form follows function“ – „die unvermeidliche Form (der Tastatur und des Mausersatzes) folgt der gewünschten Funktion (eines mobilen Computers)“.
Nicht so bei Apple: Hier gilt offensichtlich seit einiger Zeit allzu häufig das Paradigma „function follows form“ – „die eingeschränkte Funktion (der minimalisierten Tastatur und des Mausersatzes) folgt dem gewünschten coolen Aussehen (des coolen Computers)“.
Lasst mich diesen Blog wie üblich mit den folgenden unsterblichen Worten beschließen:
Danke, Apple!
Das Problem mit dem Nummernblock kenn ich. Ich denke dass vor allem in Bereichen in denen man viele Zahlen eingibt der Nummernblock einfacher zu handhaben ist als die Nummernleiste. Also in den Betriebswirtschaftlichen Dingen könnte ich ohne Nummernblock gar nicht.
Naja – ich kann mir durchaus Szenerien vorstellen, in denen das Magic Trackpad einen Sinn ergibt. Ein einfaches Beispiel ist die Verwendung eines Mac mini als Mediahub – hier benötigt man entweder eine sehr gute Maus (z.B. mit Darkfield-Scanning) oder eben das Magic Trackpad, um auch auf der Couch, dem Glascouchtisch oder der Bettdecke den Zeiger durch die Gegend zu schubsen.
Hierbei kommt es nicht auf pixelgenaue Navigation an, sondern auf eine in der ungünstigen Umgebung einigermaßen präzise Bedienbarkeit, um in iTunes einen Song zu wählen oder einen Link auf einer Webseite anzuklicken.
@Sven: Dann soll der Mac mini aber bitte mal schleunigst lernen, Blue-rays abzuspielen.
Zugegeben, in dem Moment, wo ich nicht produktiv vor einem Mac sitze, sondern audivisuelle Medien konsumieren will, dann ist die zu erreichende „function“ die sofakompatible Medienwiedergabe, der die „form“ des Human Interface Device folgen darf — wie Du sagtest: pixelgenaue Navigation ist hier unnötig.
Aber sorry — bin ich denn der einzige, der einen Mac mit großem Bildschirm nicht primär zum Filmegucken nutzt (wie gesagt – HD-Inhalte natürlich vom iTunes-Store und nicht von Blue-ray Disc), sondern zum (… wie war das Wort nochmal …) Arbeiten, so richtig mit viel Tippen und Mausschubsen?