… der vollziehe folgendes Szenario. Aua, sowas habe ich auch noch nicht gesehen – und ich war schon wieder dabei, auf die Telekom und ihre DSL-Leitungsstablität zu schimpfen … doch das Problem war hausgemacht.
Jedenfalls – Fehlersituation: Die Fritz!Box bootet. Immer wieder. Kaum dass sie wieder online war und Zugriffe vom LAN aus akzeptierte, bootete sie erneut. Und nochmal. Und nochmal … Sehr frustrierend: Die Clients hingen auf ihren letzten DHCP-Leases, aber nichts ging nach aussen … streng nach dem Motto: „Kein Bild, kein Ton – hier war ich schon.“
Des Rätsels Lösung: Ich hatte mit meiner regulären Windows XP-VM, in der meine unvermeidliche Windows-Software in fröhlicher Koexistenz unterhalb von Mac OS X 10.6.2 unter VMware Fusion 3.0.1 läuft, angewiesen, Acronis True Image Home 2009aus der Secure Zone heraus zu booten und das aktuelle Systemimage der Windows-Kiste per inkrementellem Backup auf den neuesten Stand zu bringen. Die inkrementellen Backups liegen im Dateisystem des iMac, d.h. sie wandern ganz regulär mit in die Time Machine. – So weit, so banal.
Aber warum bootet dann die Fritz!Box immer wieder und wieder?
Tjaha. Unter Acronis habe ich keine VMware Tools zur Verfügung. Die Netzwerkverbindung geschieht also nicht über das elegante Host-Networking (das man Linux-VMs ja problemlos beibiegen kann), sondern via SMB/CIFS. Nicht schön, aber funktionell.
Und jetzt kommt der Karton: Die Windows-VM ist üblicherweise bridged mit dem LAN verbunden, erscheint dort also also wie ein physikalischer Host. Was erstmal sehr angenehm ist, weil sie dadurch per DHCP eine IP im normalen Subnetz hat, alle anderen Kisten sieht und von allen Kisten gesehen wird. … Aber wo ist denn nun das Problem?
Nun – es scheint so zu sein, dass das emsige SMB/CIFS-Netzwerken zwischen VM und Wirt irgendwie doch teilweise nach außen dringt – so, als hingen beide Maschinen wirklich getrennt physikalisch am Netzwerk-Switch. Was eigentlich kein Problem sein sollte und höchstens die Transferrate auf 100 MBit brutto reduzieren sollte.
Jedoch: Der Netzwerktraffic geht dann irgendwie doch intern durch den Netzwerk-Abstraktions-Layer von VMware. Heraus kommen jedenfalls Datenraten, die normales 100 Megabit-LAN gar nicht schaffen kann – an und für sich fein. Aber …
Ich kann es mir nur so erklären, dass es dadurch zu abstrusem Netzwerk-Traffic kommt, an der sich die Fritz!Box verschluckt. Und zwar mit Karacho. Und neu startet. Und neu startet. Und neu startet.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich das aber noch nicht.
In meiner Not war ich dann per EeeBook und UMTS online gegangen und hatte dem iMac per WLAN und Windows 7’s Virtual WiFi wieder notdürftig Internetzugang verschafft – solange doch vermeintlich die Fritz!Box am T-Online-DSL spinnt. … Die Virtual WiFi-Geschichte klappte allerdings erst, nachdem ich das LAN-Interface des iMacs deaktiviert hatte – darauf reagierte die SMB/CIFS-Netzwerkverbindung zwischen Acronis und Mac OS X allerdings überaus säuerlich: Der gerade aktive Verify-Lauf des Backups brach in der Mitte zusammen.
*seufz* Also: Acronis neu gestartet, Validate neu gestartet – wiederum mit astronomischen Raten, wenn man bedenkt, dass sich ja nun der iMac und die Acronis VM jeweils ein Lease vom Eee geholt hatten.
Und guckst Du, staunst Du, wunderst Du Dich: Kaum Sekunden später später brach die WLAN-Verbindung zum Eee zusammen – der sich natürlich immer noch in Armeslänge Entfernung zum iMac befand, und dessen Einwahltool bescheinigte, dass die UMTS-Verbindung tipp-topp in Ordnung war.
Schulterblick zur Fritz!Box, die nun ja von der Last des iMacs befreit war: Aha, hat fertig gebootet und den Internet-Kontakt für den Rest der Clients wiederhergestellt. Erstaunlich: Sollte die Acronis-VM und ihr Bridged SMB/CIFS-Netzwerk-Zugriff Schuld an der Misere sein?
Scheinbar. Also alles zurück auf Anfang: WLAN wieder aus, Virtual WiFi wieder aus, UMTS wieder disconnected, iMac wieder per LAN an die Fritz!Box. „Wie, war was? Ich, mehrfach neu gestartet? Kann gar nicht sein. Hier hast Du Dein übliches Lease.“ *kopfkratz*
Anschließend die Acronis-VM von „Bridged“ auf „NAT“ umgestellt.
Boot’s, tut’s: Die VM findet den iMac immer noch per SMB/CIFS – nun aber im virtuellen Subnetz: Das Verify läuft genauso schnell wie zuvor, d.h. ebenfalls mit den astronomischen Transferraten wie zuvor. Da aber keines der physikalischen Netzwerk-Interfaces mit merkwürdigen Datenpaketen überschwemmt wird, bleibt die Fritz!Box und die Internetverbindung stabil.
Echt – Sachen passieren auf der Welt, die sollte man nicht für möglich halten. Faszinös.
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