Kurz für die Akten der „Allwissenden Müllhalde“ Internet:
Festplatten mit 1TB (also 1.000.000.000.000 Bytes) oder größer sind erschwinglich geworden, egal ob mit USB2, eSATA oder Firewire-800. Letztere Modelle sind natürlich prädestiniert dazu, an neueren Macs (z.B. Mac mini, aber auch MacBook Pro oder iMac) betrieben zu werden.
So geschehen in meinem Fall mit einer Formac 1TB-Platte mit USB2, Firewire-400 und Firewire-800. Angeschlossen – funktioniert augenscheinlich. Die PDF-Schnellstartanleitung, die auf der Platte lag, ließ sich anschauen. Das erstbeste CD-ISO-Image, das zur Hand war, ließ sich pfeilschnell darauf kopieren.
Also, ab zum eigentlichen Verwendungszweck: Die Platte soll das neue Time Machine-Datengrab werden. Flugs das Festplatten-Dienstprogramm aufgerufen: Herr im Himmel – der Hersteller hat das das Terabyte als atemberaubende FAT32-Partition geliefert. *augenverdreh*
Schnell auf „Löschen“ geklickt, HFS+ gewählt, ab dafür. Das Resultat ist in folgendem Screenshot festgehalten:
Uh-oh … 🙁 „Das Löschen des Mediums ist fehlgeschlagen – Beim Löschen des Mediums ist folgender Fehler aufgegtreten: Formatieren des Dateisystems ist fehlgeschlagen.“
OK, Kommando zurück: Wie wär’s erneut mit einer FAT-Partition? Dieselbe Fehlermeldung. Neuer Versuch, nochmal HFS+ – vielleicht habe ich ja nur irgendwas falsch gemacht. Aber nein: Derselbe Fehler.
Ärgern, ärgern, ärgern. Mail an den Händler – das Ding scheint defekt hier angekommen zu sein. Weiter ärgern, weiter ärgern, weiter ärgern. Dann antwortet der Händler: Ob es vielleicht sein kann, dass die Platte im MBR-Partitionsschema partitioniert ist? Ja sicher kann das sein – aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Ein kurzer Ausflug in die Theorie: MBR oder „Master Boot Record“ ist das Partitionierungsschema von Windows, oder genauer, schon aus alten DOS-Zeiten. Moderne Macs können es problemlos auswerten und darin durchaus HFS-Partitionen anlegen und nutzen. Soll eine Platte bootfähig sein, bringt MBR Unglück: PPC-Macs muss man im Apple-Partitionsschema partitionieren, Intel-Macs im GUID-Partitionsschema. Aber für Platten, die wie in meinem Fall einfach nur ein schönes großes Time Machine-Laufwerk darstellen sollen, ist es eigentlich vollkommen egal, in was für einem Partitionierungsschema Mac OS X seine HFS-Partition(en) vorfindet.
Eigentlich.
Uneigentlich ist es eben nicht egal – zumindest nicht ab einer bestimmten Festplattengröße. Zumindest Mac OS X 10.5.8 verschluckt sich enorm, wenn es auf einer 1TB-Festplatte ein MBR-Partitionsschema mit einer riesengroßen FAT32- oder HFS+-Partition darin anlegen soll – es klappt einfach nicht. Offensichtlich gibt es aber Partitionierungs-Tools, die das hinbekommen (vermutlich unter Windows), sonst hätte die Platte ja nicht mit einer 1TB großen FAT32-Partition ausgeliefert werden können. Aber eben nicht mit Mac-Bordmitteln.
Und wie so oft zeigt das IT-Lebensmotto seine volle Ausdrucksfähigkeit: Kaum macht man’s richtig funktioniert’s auch gleich. Denn: Wechselt man im Festplatten-Dienstprogramm durch Klick auf „Optionen“ das Partitionsschema von MBR auf GUID, ist die 1TB große HFS+-Partition innerhalb weniger Sekunden angelegt und unverzüglich einsatzbereit – keine Spur von Defekt oder dem vermuteten Transportschaden.
… Der Seufzer der Erkenntnis sagt wohl deutlich: Es ist ja letztlich ziemlich egal, woher ich meine grauen Haare bekomme.
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